Das Sakral-Chakra & meine persönliche Form der Kreativität
Das zweite Chakra, das Sakral- oder Svadhisthana-Chakra umfasst die Themengebiete der schöpferischen Kraft, des Ausdrucks, der Individualität, des Empfindens von Emotionen sowie der Lebenslust, Leidenschaft und Lebensenergie.
Ich gehöre zu den Menschen, die es lieben, gestalterisch tätig zu sein. Doch lange Zeit dachte ich: „Wie soll ich denn bloß meine Kreativität ausleben, wie ich es mir vorstelle, wenn die Rahmenbedingungen es nicht wirklich zulassen?“
Ohne mir dessen bewusst zu sein, habe ich in den letzten Jahren sehr intensiv an diesen Bereichen arbeiten, mich weiterentwickeln und etwas für mich wirklich Schönes auf die Beine stellen dürfen. Etwas selbst Erschaffenes in Händen zu halten ist ein ganz herausragendes Gefühl und bringt wirklich große Freude 😊.
Doch was genau geschieht eigentlich, wenn wir einen solchen freudebringenden Selbstausdruck nicht ausleben?
Die Sache mit der Persönlichkeitsentfaltung: Was ist eigentlich, wenn wir dieser keinen Rahmen geben?
Die Psyche versucht, sich über das zweite Chakra zum Ausdruck zu bringen. Aha. Kreativität und schöpferische Schaffenskraft also. Ich denke, was Kreativität und Entfaltung für jeden Einzelnen bedeutet, ist vollkommen individuell. Als ich die Möglichkeiten dazu hatte habe ich catpurri® und „Der Stammtisch der Tiere“ erschaffen und ein Büchlein geschrieben.
Ich habe mich schon immer gern schriftlich zum Ausdruck gebracht. Für mich war diese Form der Kreativität sehr heilsam, war diese Seite an mir doch über einen langen Zeitraum deutlich zu kurz gekommen. Andere leben ihre Kreativität vielleicht in Form von malen, singen oder fotografieren aus. Auch die Schaffenskraft im Sinne der Arterhaltung und der Sinnlichkeit umfasst im Übrigen das zweite Chakra.
Bringen wir uns selbst zum Ausdruck oder unterdrücken wir dies, um uns anzupassen?
Öfters habe ich mich gefragt: Was würde passieren, wenn wir gar nicht „wir selbst“ sind, wenn wir eine Rolle spielen? Wenn wir nur das zum Ausdruck bringen, was von uns „verlangt“ wird? Wenn wir uns kontinuierlich verstellen? Wenn wir eben genau nicht zum Ausdruck bringen, was uns persönlich ausmacht? Ist es nicht heutzutage eher der „Standard“, sich zu verstellen? Werden dazu nicht bereits in Kindheitstagen, wenn wir von der Liebe und Aufmerksamkeit unserer Eltern abhängig sind, die Grundsteine gelegt?
Möchten wir uns zum Beispiel den Anforderungen zuliebe „umerziehen“ lassen, weil das Umfeld es für „besser“ und „nützlicher“ hält? Wer definiert das? Und ist „besser“ nicht vielleicht auch nur eine Frage des Blickwinkels? Und kann es nicht auch sehr kräftezehrend sein, sich kontinuierlich zu verstellen?
Der moderne Säbelzahntiger: Weglaufen ist keine Option – also lieber „tarnen“?
Früher, als der Mensch noch vor Säbelzahntigern davonlaufen musste, war er darauf angewiesen, schnell seine Beine in die Hand nehmen zu können und so schnell er kann wegzulaufen. In der heutigen Zeit gibt es keine Säbelzahntiger mehr. Die Säbelzahntiger sind schlicht andersartig, z. B. Zeitdruck, Erfolgsdruck, Erwartungsdruck, hohe Erwartungen an sich selbst oder von außen auferlegt.
Wie oft würden wir am liebsten davonlaufen, wenn wir ehrlich sind. Doch zum Beispiel, wenn möglicherweise bestimmte Karriereziele erreicht werden sollen, ist wegducken keine Option. So steht unser Körper unter ständigem Stress – und dies macht sich nicht nur mental oder seelisch, sondern auch körperlich unter Umständen bemerkbar, und das sogar langfristig.
Die hilfreiche Existenz der Intuition: Unterdrücken oder aktiv werden?
Früher, Auge in Auge mit dem Sägelzahntiger, musste der Mensch sich auf seine Erfahrungen, das, was er von seinen Vorfahren gelernt hat und was sein Gefühl ihm sagte, verlassen: „Säbelzahntiger: Nicht gut. Weglaufen. In Sicherheit bringen. Und zwar: sofort.“ Hätte der Mensch Zeit gehabt, noch eine Marktforschung anzustoßen oder Analysen zu fahren? Großes Tier mit langen Zähnen, das vor mir steht: Mit welcher Quote wird es mich angreifen wollen? Zu welchem Prozentsatz wird er heute schon gespeist haben? Und sind die Erfahrungen meiner Vorfahren überhaupt empirisch belegt?
Bei dieser Vorgehensweise hätte die Evolution alle, die nicht „aus dem Bauch heraus“ reagiert hätten, sofort eliminiert – sie wären nämlich unmittelbar im Magen des Säbelzahntiger gelandet.
Doch folgen wir unseren intuitiven Impulsen? Oder stagnieren wir „lieber“?
Ein Aspekt des zweiten Chakras ist auch der Bereich der Verlustangst. Diese kann sich auch auf das beziehen, was wir gewohnt sind – auch wenn es uns nicht guttun mag. Möglicherweise wissen wir zumindest unterbewusst, dass wir lieber die Beine in die Hand nehmen sollten. Doch was erwartet uns, wenn wir auf die Flucht vor dem Säbelzahntiger gehen?
Bleibst Du „in Deckung unter Wasser“ oder kommst Du auf die Sonnenseite des Lebens und lässt Dir die Sonne auf den Bauch scheinen?
Bei aller Skepsis Mut und Angst betreffend und bei allen „Gamaschen“ davor, sich auf das Erleben von Angst einzulassen, kam es für mich persönlich irgendwann zu dem Punkt, an dem Aufgeben, also schlotternd vor dem Säbelzahntiger stehenzubleiben, und Weitermachen in etwa die gleiche Menge an Energie verbraucht hätten. „Im Flaschenhals ist es immer eng und unangenehm.“ Genau. Also kann man sich auch hindurchquetschen, auch wenn es weh tut. Der Weg nach vorne, an der Angst entlang, oder nach hinten wäre gleichermaßen schmerzhaft gewesen. Und wer weiß, was sich jenseits des unbequemen Flaschenhalses verbirgt? Möglicherweise die Chance unseres Lebens. Worauf also warten? Es birgt immer auch immer viele Chancen, aus der Deckung aufzutauchen.
Komm´ raus aus der Deckung, Krokodil…
Nicht umsonst ist das zweite Chakra repräsentiert durch das Krokodil. So wie unsere Sehnsüchte liegt es schön unter Wasser und wartet auf die Gelegenheit, sich zum Ausdruck zu bringen. In diesen Momenten kann es sich die Sonne auf den Bauch brennen und es sich gutgehen lassen.
Möchtest Du Deine Sehnsüchte Realität werden lassen?
Überlege dir: Wo möchtest du hin? Was ist dein Ziel? Deine Sehnsucht? Welchen Preis bist du bereit, dafür zu zahlen? Zu teuer? Was ist die Alternative? Einfach mit Tarnkappe vor dem Säbelzahntiger sitzen bleiben und hoffen, er möge weiterziehen? Obwohl Dir Deine Intuition „eigentlich“ etwas anderes sagt?
Dass sich völlig neue Dinge auftun, wenn man seine Komfortzone endlich verlässt, diese Erfahrung durfte ich bereits machen.
Mit ausreichend Raum und Aufmerksamkeit kommt auch die Schöpferkraft zurück.
Als ich über meinen Schatten gesprungen war und der Raum dafür offen war, konnte ich auch meine persönliche Form der Kreativität wieder ausleben. Etwas aufzubauen, zu erschaffen, macht einen riesigen Spaß. Etwas in Händen halten, was man selbst erschaffen hat, kann sehr erfüllend sein.
Was auch immer dies für jeden Einzelnen von uns sein mag: Schöpferische Energie bringt Lebensfreude und Spaß.
Du möchtest auch wieder in Deine schöpferische Kraft kommen?
Du bist neugierig geworden?
Wie kann Chakren-Arbeit Dir helfen?
Die Beschäftigung mit den Chakren kann Dir – so wie mir auch – helfen, Dich und Deine Bedürfnisse besser kennenzulernen und Deine persönlichen „Baustellen“ zu identifizieren. Sie können auch unter medizinischen Gesichtspunkten helfen, Themen zu entdecken oder zu bearbeiten. Sie unterstützen Dich, in Deine Energie zu kommen und Seele, Geist und Körper zum Ausgleich zu bringen.
Alle TherapeutInnen bzw. Coaches unter uns haben die Möglichkeit, sich an ihnen entlang zu hangeln, Inspiration zu finden und ihre Bezüge zur Medizin zu nutzen.
Du bist neugierig geworden?
Dann schau doch auf der Seite mit all unseren Workshops und Veranstaltungen vorbei.
Oder besuche uns im Bereich „Literatur“.
Ich und die anderen WegbegleiterInnen freuen uns schon jetzt, Dich ein Stück auf Deinem Weg begleiten zu dürfen.
Von Herzen, Deine Melanie
Autor & Copyright: Melanie Köhler I November 2022
Quelle Titelbild: https://pixabay.com/de/illustrations/aura-chakra-meditation-1063278/
Gestaltung Yantra: Catharina Voigt