„Biophotonen“: Die Zellstrahlung organischer Zellen
Biophotonen sind in alternativer Medizin und Wissenschaft längst keine Unbekannte mehr. Ob Verbindung zur Wissenschaft mit z.B. Quantenphysik oder als Therapieansatz – Biophotonen haben heute Aufmerksamkeit in den unterschiedlichsten Bereichen.
Der Name der Biophotonen leitet sich aus dem Griechischen ab und bedeutet „Leben“ und „Licht“. Charakteristisch für Biophotonen ist die Annahme, dass von lebenden Zellen eine ganz geringe, sehr schwache Lichtstrahlung ausgeht. Die Existenz dieser ultraschwachen biologischen Strahlung, die von lebenden Zellen ausgeht, gilt heutzutage weitestgehend als belegt. Die genaue Quelle dieser Strahlung allerdings ist noch ungeklärt.
Als Begründer bzw. Entdecker der Biophotonen gilt Fritz-Albert Popp, ein deutscher Biophysiker, der sich in den 1970er Jahren der Erforschung der Biophotonen widmete.
Gibt es nun wirklich dieses „Licht, das in Lebewesen leuchtet“? Was steckt dahinter?
Fritz-Albert Popp: Ihm gelang in den 70er Jahren der Nachweis von Photonen-Strahlung aus biologischem Gewebe
Fritz-Albert Popp wurde 1938 in Frankfurt geboren und starb 2018 in Meerbusch. Er war ein deutscher Biophysiker. Themenschwerpunkt seiner Forschungen war die Quantenmechanik, die sich mit Eigenschaften und Gesetzmäßigkeiten von Materie beschäftigt.
In den 1970er Jahren widmete er sich der Erforschung von Biophotonen und wies die Existenz von Photonen-Strahlungen aus biologischem Gewebe, auch Pflanzen, nach. Er nannte das Phänomen „ultraschwache biologische Strahlung“ oder „Emission von Biophotonen“. Das Spektrum der von ihm entdeckten Strahlung jeder lebendigen Substanz liegt bei Wellenlängen zwischen 200 und 800 nm. Sichtbares Licht findet sich zwischen 380 und 710 nm. Doch diese Strahlung ist sehr, sehr gering. Sie beträgt nur wenige Quanten pro Sekunde und Quadratzentimeter.
Popp selbst stellte die philosophische These auf, dass Materie statt aus Molekülen aus einem Verband elektromagnetischer Schwingungen besteht. Dies brachte ihm je nach Fachkreis sowohl die Rolle eines „Scharlatan“ als auch eines Revolutionärs ein.
Heute gilt die Existenz ultraschwacher Strahlung von Zellen jedoch als allgemein anerkennt. Die genaue Quelle der Strahlung ist noch ungeklärt.
Biophotonen: Ein Phänomen der Quantenphysik?
Biophotonen scheinen ein Phänomen der Quantenphysik zu sein. Photonen sind laut Quantenmechanik Teilchen und Wellen zugleich mit einer stabilen Überlagerung (Interferenz). Sie bilden so ein kohärentes, gleichmäßiges elektromagnetisches Feld. In diesem Feld wiederum werden Informationen ausgetauscht: Das, was als „Kommunikation der Zellen untereinander“ interpretiert wird.
Popps These: Biophotonen werden von Elektronen erzeugt, die durch Sonnenlicht angeregt wurden. Fallen diese Elektronen dann herab von ihrem höheren Energieniveau, strahlen sie Licht ab. Über dieses Licht kommunizieren Zellen eines lebenden Organismus untereinander und scheinen in der Lage zu sein, biochemische Prozesse im Zellhaushalt zu steuern.
Auch tippt man auf die DNA als Ursprung bzw. Speicherungsort der Strahlen. Bei der Zellteilung soll der Zellkern UV-Strahlung bestimmter Frequenzen abgeben und so in Lichtgeschwindigkeit weitere Informationen an andere Zellen abgeben. Gleichzeitig sollen sie während der Zellteilung Licht aufnehmen können.
Die Ansätze sind mannigfaltig.
„Lebende Zellen senden Laserlicht zur interzellulären Kommunikation aus.” (F.A. Popp)
Biophotonen sind – so nimmt man an – ein Produkt unterschiedlichster Stoffwechselprodukte (z. B. aus dem Glucose-Stoffwechsel, Aminosäuren-Stoffwechsel, Oxidationsstoffwechsel, Fettstoffwechsel) oder dem Energiestoffwechsel (Ruhe-/Membranpotential, Aktionspotenzial, Citratzyklus, ATP etc.).
Lichtquanten in Zellen scheinen in der Lage zu sein, mit den Organellen, den „Organen“ von Zellen (z.B. Zellkern, Cytoplasma, Mitochondrien als Kraftwerke der Zelle) in Verbindung zu stehen.
Abgrenzung und Querverbindung zu bekannten Forscher-Größen wie Schrödinger, Einstein, Bohr oder Max Planck
Bei der Beschäftigung mit Biophotonen begegnen uns viele weitere große Namen aus Physik und Forschung. Auch der ein oder andere Nobelpreisträger tangiert mit seinen Forschungen das Thema, z.B.:
- Das Denken Popps prägte zum Beispiel auch der Quantenphysiker Erwin Schrödinger, der in „Esoterikkreisen“ durch sein Experiment „Schrödingers Katze“ bekannt wurde.
- Laut Niels Bohr lässt sich Licht sowohl als Teilchen, als auch als Welle ausdrücken („Welle-Teilchen-Dualismus“ bzw. Doppelspaltexperiment).
- Schon Albert Einstein stellte 1905 übrigens auf Basis der These von Max Planck 1900, dass elektromagnetische Strahlung in Paketen ausgestrahlt oder absorbiert wird, die „Lichtquantenhypothese“ auf: Strahlungen wie Licht können mit Materie nur kleine „Energiepakete“, die Quanten, austauschen – nicht jedoch beliebig hohe Energiemengen. Seine Arbeiten dazu wurden 1922 mit dem Nobelpreis ausgezeichnet.
- Auch Max Planck sprach in seiner Nobelpreis-Rede 1920 noch von „Lichtquanten“.
Biophotonik untersucht die elektromagnetische Strahlung von Zellen
Übrigens: Diese Disziplin der Untersuchung elektromagnetischer Strahlung, die von Zellen ausgesendet wird, ist der Biophotonik, die Anwendung der Photonik in der Biologie, zugeordnet. Diese umfasst auch verschiedene Arten medizinischer Untersuchungs- und Heilungsmethoden oder Bildgebungsverfahren.
Biophotonen haben nichts mit Biolumineszenz zu tun, bei der Lebewesen mit Leuchtstoffen Licht erzeugen können.
Doch was genau ist das eigentlich, ein Photon? Der Begriff stammt aus dem Griechischen und bedeutet „Licht“. Photonen werden auch als Lichtquanten oder Lichtteilchen bezeichnet. Sie haben übrigens keine Masse.
Biophotonen sind außerdem etwas anderes, als z.B. Biolumineszenz, bei der Lebewesen oder Pflanzen selbst durch Leuchtstoffe Licht erzeugen können. In Lebewesen mit dieser außergewöhnlichen Fähigkeit würde es trotzdem die oben beschriebene Lichtstrahlung der Zellen in ihrer minimalen Ausprägung geben.
Die Strahlung von Photonen lässt sich übrigens physikalisch mittels hochempfindlicher Photonendetektoren nachweisen.
Biophotonen und ihre mögliche gesundheitsfördernde Wirkung
Geräte oder Therapien bedienen sich der Idee der Biophotonen
In Zusammenhang gebracht werden Biophotonen zum Beispiel mit Therapie- oder Diagnostik-Möglichkeiten wie der NLS, der Nicht-linearen Systemdiagnostik, bei der die Strahlung in Form eines Rauschens gemessen wird und die die Energie und Frequenz von Photonen misst, der modernen Phototherapie, Behandlungsdecken oder anderer Geräte, die die Homöostase, den Ausgleich, ggf. geschädigter Zellen wieder herstellen sollen. Man geht dabei davon aus, dass geschädigte oder erkrankte Zellen weniger Strahlung abgeben. Mit Hilfe der Therapien soll diese wieder angeregt werden.
Auch im Bereich der Ernährung finden Biophotonen ihren Einsatz
Popp proklamierte auch, dass – sehr vereinfacht ausgedrückt – Lebensmittel den Organismen Licht zuführen und schlägt so die Brücke zur Ernährung. Die Intensität der Strahlung hängt dabei auch davon ab, wie alt oder gesund Zellen eines Organismus sind. Sogar das LFGB, das Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch, geht davon aus, dass in der Bewertung von Frischegraden in der Lebensmittelindustrie Lichtemissionen Aufschluss über die Qualität des jeweiligen Produktes geben können.
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Von Herzen, Deine Melanie
Autorin & Copyright: Melanie Köhler I Februar 2023
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